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RUF Automobile Deutschland / Geschichte

Pfaffenhasuen, ein kleines schwäbisches Dorf im Allgäu bei Mindelheim westlich von München, ist die Heimat der RUF Automobile GmbH, einem kleinen Unternehmen, das gemeinsam mit Porsche eine eigene Sportwagen-Geschichte geschrieben hat.

Die Kompetenz von RUF in Sachen Automotive basiert auf einer Tradition, die bis in die späten 1930er Jahre zurückreicht. 1939 gründete Alois Ruf Sen. in der Mindelheimer Straße in Pfaffenhausen seine Firma ‚Auto RUF‘, eine allgemeine Kfz- und mechanische Werkstatt, die bis heute erhalten ist. Im Januar 1950 kam sein Sohn Alois auf die Welt.

1963 wurde das Unternehmen Vertreter der bayerischen Marke BMW. Während Vater Alois sein Unternehmen weiter ausbaute, entdeckte Alois Junior die Leidenschaft für Sportwagen. Bereits 1975 baute er sein erstes Auto, einen 911 Carrera RS 3.0, nach eigenem Entwurf. Das Auto erregte viel Aufmerksamkeit mit seiner speziellen Innenausstattung, Scheinwerferwaschanlage und Dachantenne.

Schneller Vorlauf bis 1983 und das erste Fahrzeug, das eine RUF-Fahrgestellnummer trug, war der RUF BTR von 1983. Das Herzstück dieses Wagens war ein 3,4-Liter-RUF-Turbomotor mit 374 PS und ein von RUF entwickeltes Fünfgang-Schaltgetriebe. Das Auto wurde von Hand aus einer Karosserie gebaut. Neben der breiten Turbo-Karosserie bot RUF den BTR auch in der schmalen 911 Carrera Karosserie an.

In seinen Engineering-Entwicklungsprogrammen konzentriert sich RUF nicht nur auf Motor, Getriebe und Karosserie, sondern auch auf Räder und Bremsen. Ab 1985 ergänzten RUF 17-Zoll Speedline Räder die Modellpalette. Siebzehn-Zoll-Reifen, ursprünglich für den Porsche 959 entwickelt, entstanden in enger Zusammenarbeit mit dem Reifenhersteller Dunlop. Neben der Run-Flat-Fähigkeit bot das Dunlop Denloc-System maximale Sicherheit bei extrem hohen Geschwindigkeiten.

1987 präsentierte das Unternehmen den RUF CTR, ein leichtes Coupe mit einem 469 PS starken 3,4-Liter-Twin-Turbo-Motor und Motronic-Motormanagement in einer schmalen, aerodynamisch optimierten Karosserie. In der Performance setzte der CTR, den die internationale Automobilpresse den ‚Gelben Vogel‘ nannte, neue Maßstäbe für straßenzugelassene Sportwagen. Bei Vergleichstests auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke im süditalienischen Nardo ließ der CTR mit seiner Höchstgeschwindigkeit von 213 Meilen pro Stunde selbst solche High-End-Sportwagen wie den Ferrari F40, einen AMG-Mercedes und einen werksgetunten Porsche 959 verstauben. Im selben Jahr zertifizierten die US-Umweltschutzbehörde EPA und das Verkehrsministerium DOT RUF als Automobilhersteller.

Bis heute ist RUF als eigenständiger Hersteller einzigartig und bezieht weiterhin „weiße Karosserien“ direkt von Porsche, um maßgeschneiderte handgefertigte Sportwagen mit ganz besonderen Eigenschaften zu produzieren. Jedes Auto wird speziell nach den Anforderungen des Besitzers gebaut, was bedeutet, dass jedes Auto sehr selten das gleiche wie jedes andere im Werk produzierte Auto ist und eine eigene RUF-Fahrgestellnummer trägt.

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