Die kognitiven Funktionen des Nucleus caudatus
Die Basalganglien als Ganzes sind weitgehend für die sensomotorische Koordination verantwortlich, einschließlich der Auswahl und Initiierung von Reaktionen. Es hat sich jedoch zunehmend gezeigt, dass Regionen der Basalganglien entlang kortikostriataler Linien funktionell abgegrenzt sind und dass eine modulare Konzeption der jeweiligen Funktionen verschiedener Kerne sinnvoll ist. Hier untersuchen wir die spezifische Rolle des Nucleus caudatus und insbesondere, wie sich dieser von der des Putamens unterscheidet. Diese Überprüfung berücksichtigt konvergierende Beweise aus mehreren Bereichen, einschließlich anatomischer Studien zu kortikostriatalen Schaltkreisen, Neuroimaging-Studien an gesunden Freiwilligen, Patientenstudien zu Leistungsdefiziten bei einer Vielzahl von kognitiven Tests, und Tierstudien zur Verhaltenskontrolle. Wir schließen daraus, dass der Nucleus caudatus durch die Anregung korrekter Aktionsschemata und die Auswahl geeigneter Unterziele auf der Grundlage einer Bewertung der Aktionsergebnisse zum Verhalten beiträgt; Beide Prozesse sind für erfolgreiches zielgerichtetes Handeln von grundlegender Bedeutung. Dies steht im Gegensatz zum Putamen, das kognitive Funktionen zu erhalten scheint, die eher auf Reizreaktion oder Gewohnheitslernen beschränkt sind. Diese modulare Konzeption des Striatums steht im Einklang mit hierarchischen Modellen der kortiko-striatalen Funktion, durch die adaptives Verhalten gegenüber signifikanten Zielen identifiziert (Motivation; ventrales Striatum), geplant (Kognition; Caudat) und umgesetzt werden kann (sensomotorische Koordination; Putamen) effektiv.